Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH (GWW) erhielt für ihr wegweisendes Projekt zur nachhaltigen Entwicklung von Plattenbauarealen den renommierten „Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2024“. Das Masterplan-Projekt mit dem Titel „Nachhaltige Entwicklung von Plattenbauarealen am Beispiel der Sanierung des Wernigeröder Wohnkomplexes Walther-Grosse-Ring 22-25/Dr.-Jacobs-Straße/Minslebener Straße“ wurde in der Kategorie Bauen und Architektur mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 11. Juni 2024 in Berlin statt und wurde von Brigitte Zypries, der ehemaligen Bundeswirtschaftsministerin, unter der Schirmherrschaft des Deutschen Instituts für Service-Qualität in Kooperation mit ntv und dem Magazin DUP Unternehmer durchgeführt.
Sozialverträglicher Umbau: Masterplan-Projekt zeigt wegweisende Lösungen für Plattenbauareale
Das GWW-Projekt wurde von der Jury für seine Nachahmbarkeit gelobt und bietet anderen Wohnungsgesellschaften in Deutschland die Möglichkeit, von diesem wegweisenden Konzept zu profitieren. Das Hauptziel bestand darin, aus einem Plattenbauareal einen lebendigen und lebenswerten Ort für die Bewohner zu schaffen. Dies wurde durch die Schaffung eines vielfältigen Klimagartens als Zentrum, die Installation von PV-Anlagen für Mieterstromprojekte und die Verbindung der energetischen Sanierung mit einer Aufwertung der Fassadengestaltung und Kunst am Bau erreicht, um die Identität des Quartiers zu stärken.
Christian Zeigermann, der Geschäftsführer der GWW, ist erfreut über die Auszeichnung und betont, dass sie den Ansatz des Unternehmens unterstützt, den Mietern einen modernen und den aktuellen Bedürfnissen entsprechenden Wohnraum zu bieten. Das Projekt ist das Ergebnis der gemeinschaftlichen Anstrengungen aller Mitarbeiter der GWW, von der Technik über die Vermietung bis zur Verwaltung. Durch diese Zusammenarbeit konnte das Plattenbauareal erfolgreich revitalisiert und neu belebt werden.
Die Vielfalt der Ansätze, die bei der Award-Veranstaltung präsentiert wurden, verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit in Deutschland eine wichtige Rolle spielt und zu originellen und übertragbaren Lösungen führt. Die GWW bleibt dem Thema des ökologischen Umbaus weiterhin eng verbunden und setzt mit dem Sonnenhaus ein beeindruckendes Beispiel. Das Sonnenhaus wird bis Ende des Jahres fertiggestellt sein und ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
Das GWW-Projekt sticht durch seine besonderen Merkmale hervor. Es vereint die Erhaltung der bestehenden Gebäudeenergie mit dem Einsatz neuer Energiequellen, um etwas Innovatives zu schaffen, das für die Bewohner zu einem sozial verträglichen Preis zugänglich ist. Besonders hervorzuheben ist die energetische Sanierung der Wohnblöcke sowie die Umgestaltung des Innenhofs zu einem nachhaltigen und sozialen Klima-Garten. Die Ausstattung der Plattenbaudächer mit PV-Anlagen ermöglicht günstigen und umweltfreundlichen Mieterstrom, was den Mietern Einsparungen von bis zu 20 Prozent ermöglicht. Zudem wurde ein hochwertiges Fassadenkonzept umgesetzt, das die Plattenbauten stolz präsentiert. Durch Kunst am Bau, darunter Werke von Moritz Götze, wird die Identifikation und Orientierung im Quartier gefördert.
Das wegweisende Projekt der GWW zur nachhaltigen Entwicklung von Plattenbauarealen in Wernigerode hat neben seinen architektonischen und energetischen Vorteilen auch positive Auswirkungen auf den städtebaulichen Kontext. Durch die umfassende Sanierung des Wohnkomplexes wurde die Quartiersstruktur erhalten und die Lebensqualität der Bewohner erheblich verbessert. Besonders bemerkenswert ist die Umgestaltung des Innenhofs, der nun als innerstädtischer Nachhaltigkeitsort dient und generationenübergreifende Angebote für Erholung, Begegnung und Mitbestimmung bietet. Die Schaffung von Gemeinschaftsorten und Mietergärten fördert den sozialen Zusammenhalt und beugt Vereinsamung vor. Dieses innovative Konzept kann als wegweisendes Beispiel für zukünftige Projekte dienen und auch auf andere kommunale Bestände übertragen werden.
Das Projekt zeichnet sich durch seinen starken sozialen Anspruch aus. Die Wohnungen wurden speziell darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen von Familien gerecht zu werden und bieten ausreichend Platz für alle Generationen. Barrierefreiheit durch Aufzüge und attraktive Grünflächen fördern die soziale und demografische Durchmischung im Quartier. Gemeinschaftsorte und Mietergärten spielen eine wichtige Rolle bei der Belebung des Quartiers und werden von einem engagierten Quartiersmanager betreut, der soziale Brücken zwischen den Bewohnern baut und gemeinsame Erlebnisse organisiert.
Der Bauprozess dieses Projekts zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Effizienz und Kostensicherheit aus. Durch die Fokussierung auf einen spezifischen Typus energetischer Sanierung konnten erhebliche Zeit- und Ressourceneinsparungen erzielt werden. Die gesamte Sanierung wurde durch einen Generalunternehmer per Global-Pauschal-Vertrag durchgeführt, was eine optimale Projektplanung und Kostenkontrolle ermöglichte. Dank dieser präzisen Vorgehensweise konnte das Projekt erfolgreich und kosteneffizient abgeschlossen werden.
Besonders bemerkenswert ist die enge Kooperation mit den örtlichen Stadtwerken, die den Bewohnern den günstigen Bezug von Energie aus den hauseigenen PV-Anlagen ermöglicht. Das Inhouse-Geschäft der Stadtwerke-Tochterunternehmen schafft einzigartige wirtschaftliche und soziale Effekte und hat das Potenzial, deutschlandweit angewendet zu werden. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts und trägt dazu bei, den Bewohnern einen nachhaltigen und bezahlbaren Energiebezug zu ermöglichen.
Das Masterplan-Projekt der GWW bietet zahlreiche Vorteile. Mit seiner hohen Energieeffizienz und dem Fokus auf Klimaschutz trägt es maßgeblich zum Umweltschutz bei. Die attraktive Architektur und Baukultur des Projekts verleiht dem Stadtbild eine besondere Note. Durch die Schaffung von lebendigen Freiräumen entsteht ein angenehmes Wohnumfeld für die Bewohner. Gleichzeitig werden Maßnahmen ergriffen, um sich an den Klimawandel anzupassen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Der soziale Anspruch des Projekts stärkt die Gemeinschaft und steigert die Lebensqualität der Bewohner.