Giebel: Definition, Arten und wie klassische Giebel heute aussehen
Definition: Was ist ein Giebel?
Architekten und Bauplaner kennen den Giebel als Stirnseite eines Hauses, Laien bezeichnen damit einfach den Teil, der kürzer und schmaler ist. Befindet sich auf dem Haus ein Satteldach, so bildet der Giebel die typische Dreiecksform an der schmalen Hausseite. Dabei ist die waagerechte Seite dieses Dreiecks eine gedachte Linie, welche zwischen beiden Längsseiten gezogen wird. Die Traufkanten sind die Ausgangspunkte dieser imaginären Linie.
In früheren Zeiten waren Giebel reich verziert und wurden von Ornamenten verschönert. Auch im Barock und in der Renaissance waren Giebel noch kunstvoll gestaltet und ihre Zweckmäßigkeit wurde als Schmuck dargestellt. Doch in modernen Zeiten sind die Giebel eher funktional und auf ihre technische Funktion beschränkt.
Arten von Giebeln
Der Giebel hat keine vorgeschriebene Form.
Bei einem Satteldach bildet er das angesprochene Dreieck, bei anderen Dachformen wie dem Krüppelwalmdach kann ein Trapezgiebel entstehen. Bei einem Bogen- oder Tonnendach liegt ein Halbkreisgiebel vor, bei einem Pultdach entsteht ein Flachgiebel.
Des Weiteren sind die folgenden Giebelarten möglich:
- Vierergiebel: an jeder Hausseite entsteht ein Giebel
- Knickgiebel: Giebel mit mehreren Winkeln
- Uhrengiebel: Giebel mit integrierter Uhr, häufig bei Rathäusern und Kirchen zu sehen
- Segmentgiebel: andere Bezeichnung für den Halbkreisgiebel
- Kapitänsgiebel: kurze Dachflächen, sitzt auf Mittelrisalit auf
- Friesengiebel: sitzt wie Kapitänsgiebel auf Mittelrisalit auf, Traufseiten von Dachflächen berühren Traufseiten des Hauptdaches
Zudem gibt es eine weitere Hausform, das sogenannte Dreigiebelhaus. Hierbei entsteht ein Zwerchhaus an einer der Traufseiten. Orthogonal zum Giebel ist ein Zwerchgiebel vorhanden. Insgesamt gibt es somit drei Giebel an einem Haus.