Immobilieneigentum in München ist ein wahrer Glücksfall, da die Preise kontinuierlich ansteigen und die Besitzer zu Millionären machen. Doch wer Immobilien vererben möchte, sieht sich häufig mit einem Problem konfrontiert: hohe Steuern, die vom Finanzamt erhoben werden. Im Jahr 2023 sind die Steuern für Immobilienerbschaften erneut gestiegen, was sowohl Erblasser als auch Erben vor große Herausforderungen stellt. Prof. Wolfgang Böh, Fachanwalt für Erbrecht, kennt diese Problematik genau und bietet wertvolle Tipps und Hilfestellungen für Erben.
Familienheim als erbschaftssteuerliche Lösung bei Immobilienvererbung
Wenn ein Kind eine Immobilie erbt, die vormals vom verstorbenen Elternteil als Familienheim genutzt wurde, bietet sich aus erbschaftssteuerlicher Perspektive die Möglichkeit, diese Immobilie als Familienwohnheim zu übernehmen. Unter bestimmten Bedingungen kann eine Steuerbefreiung gewährt werden, die einen erheblichen Vorteil darstellt. Durch die Übernahme der Immobilie als Familienwohnheim können erbschaftssteuerliche Belastungen deutlich reduziert werden, was zu finanziellen Einsparungen führt.
Im Erbfall, beispielsweise bei einer Erbengemeinschaft unter Geschwistern, gehört die Immobilie allen Miterben. Es ist von großer Bedeutung, dass sich die Erben einigen, wie sie mit der Immobilie umgehen möchten, ob sie sie aufteilen oder verkaufen wollen.
Sollten die Erben keine Einigung über die Aufteilung der Immobilie erzielen, besteht die Möglichkeit einer Teilungsversteigerung beim zuständigen Amtsgericht. Hierbei wird die gesamte Immobilie öffentlich versteigert und der erzielte Verkaufserlös wird in die Erbmasse eingeführt. Die Miterben erhalten dann ihren Anteil entsprechend ihrer Erbquote. Diese Option dient der gerechten Verteilung des Vermögens unter den Erben.
Die Erbschaft einer Immobilie kann zu erheblichen finanziellen Herausforderungen führen, insbesondere wenn es sich um eine Immobilie handelt, die zum Betriebs- oder landwirtschaftlichen Vermögen gehört. In solchen Fällen kann es zu Besteuerungen aufgrund der Betriebsaufgabe kommen, die die Erbschaftssteuer wesentlich erhöhen. Wenn die Immobilie der einzige Vermögenswert des Nachlasses ist, kann die Erbschaftssteuer hoch ausfallen und zu Liquiditätsproblemen führen. Eine mögliche Lösung besteht darin, mit dem Finanzamt eine Stundungsvereinbarung zu vereinbaren, um ausreichend Zeit für den Verkauf der Immobilie zu haben und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Wenn man eine geerbte Immobilie besitzt, die zu Liquiditätsproblemen führen kann, sollte man prüfen, ob eine Vereinbarung zur Stundung mit dem Finanzamt getroffen werden kann. Dadurch erhält man ausreichend Zeit, um die Immobilie zu veräußern und die anfallende Erbschaftssteuer zu bezahlen. Dies ist besonders relevant, wenn es sich um eine Immobilie handelt, die zum Betriebs- oder landwirtschaftlichen Vermögen gehört und eine Besteuerung aufgrund der Betriebsaufgabe erfolgt.
Die testamentarische Verteilung von Immobilien erfolgt oft mit dem Ziel, das Vermögen gerecht auf die Kinder zu übertragen. Dabei werden einzelne Immobilien im Testament bestimmten Kindern zugewiesen. Jedoch kann diese Methode zu Unstimmigkeiten führen und den Konflikt unter den Erben verstärken, vor allem wenn die Verteilung juristisch nicht ausreichend geregelt ist. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollte die testamentarische Verteilung von Immobilien sorgfältig und mit professioneller juristischer Beratung erfolgen.
Beim Erben einer vermieteten Immobilie ist es wichtig zu wissen, dass man automatisch in den Mietvertrag eintritt und somit alle Rechte und Pflichten des Vermieters übernimmt. Dies bedeutet auch, dass man für alle Probleme oder Konflikte mit dem Mieter verantwortlich ist. Um diese zu vermeiden, sollte man sich über die Kündigungsfristen und Ansprüche aus dem Mietverhältnis im Klaren sein. Darüber hinaus sollte man die steuerliche Behandlung der Mieteinnahmen beachten, um keine steuerlichen Probleme zu bekommen.
Eine geerbte Immobilie im Ausland kann im Erbfall zu Herausforderungen bei der Abwicklung führen, besonders dann, wenn sich die Immobilie außerhalb der EU befindet. Viele Länder schreiben vor, dass das eigene Erbrecht für inländische Immobilien angewendet wird, was die Abwicklung komplexer machen kann. Es ist daher ratsam, sich über die erbrechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes zu informieren und gegebenenfalls einen Spezialisten hinzuzuziehen, um mögliche Probleme zu antizipieren und eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten.
Abwicklungsprobleme bei Auslandsimmobilien: Herausforderungen der Immobilienerbschaft
Die Erbschaft einer Immobilie kann sowohl für die Person, die das Vermögen hinterlässt, als auch für die Erben eine komplexe Situation darstellen. Prof. Wolfgang Böh bietet wertvolle Tipps und Hilfestellungen, die den Erben ermöglichen, von verschiedenen Vorteilen zu profitieren und die damit verbundenen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Bei Auslandsimmobilien können Abwicklungsprobleme auftreten, insbesondere wenn unterschiedliche Erbrechte gelten. Eine sorgfältige Planung und Beratung können hier helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen.